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MAGNEPAN Tuning

Veränderung, Verschlechterung oder Verbesserung?

Für die nun seit fast 4 Jahrzehnten auch auf dem deutschen Markt vertriebenen Lautsprecher des Herstellers MAGNEPAN gibt es eine Fülle von Tuning-Ideen und Anregungen, die man im Internet anonym verbreiten und diskutieren kann. Nicht alle diese Ideen sind sinnvoll, viele sind nur kostspielig. Von Voodoo bis hin zur Physik und Metaphysik wird dieses Feld bearbeitet.

Grundsätzlich gelten aber folgende Denkansätze:

  1. Tuning kann eine (gewünschte) Veränderung bewirken, muss aber nicht zwangsläufig eine Verbesserung des Klangbildes zur Folge haben.
  2. Viele Tuning-Maßnahmen sind hinfällig und überflüssig bei sorgfältiger und bedachter Wahl der Elektronik oder der Verkabelung bzw. bei der Beratung durch einen qualifizierten Fachhändler. Diese Aussage hat nicht unbedingt eine Preissteigerung als Konsequenz.
  3. Lautsprecher-Tuning ändert nicht die akustischen Voraussetzungen und Bedingungen eines Hörraumes (Laufzeiten, Resonanzen …)

Im Folgenden werden verschiedene Aspekte und Probleme von Tuning-Maßnahmen beleuchtet:

Die Fußgestelle von MAGNEPAN waren schon häufiger der Kritik ausgesetzt. Das Angebot an alternativen Fußgestellen ist breit gefächert von stabilen, zweckmäßigen Produkten bis hin zu „Gerüstkonstruktionen”. Ein Erfolg ist aber nicht garantiert. Auch die Verschraubung von Fußgestellen im Betonboden garantiert nicht zwangsläufig eine Optimierung des Klangbildes. Oft genügt es schon, selbstklebende Filzgleiter unter den Fußgestellen zu befestigen, die Wirkung kann man deutlich wahrnehmen auf Parkett- oder Steinböden.

„Tüftler” stellen Maggies gelegentlich auf Spikes. Auch hier sollte man überprüfen, welche Spikes unter welchen Voraussetzungen zum Einsatz kommen. Eine Empfehlung zahlreicher Kunden sind die Spikes von „Future-Sound“, mit denen man hart und weich an- bzw. entkoppeln kann. Übrigens werden diese Spikes in ihrer großen Version auch unter Konzertflügeln und Großlautsprechern angeordnet. Die kleineren Spikes, genannt „Silencer” sind auch unter Hifi-Geräten sinnvoll und vielfältig einsetzbar.

Nur für die frühen Jahre der MG 20 (ab 1992) gab es eine nach den Angaben von MAGNEPAN gebaute und auch so gekennzeichnete aktive elektronische Frequenzweiche. „Bastlerprodukte”, Geheimtipps oder solche aktiven Frequenzweichen, die nicht auf die Angaben von MAGNEPAN einstellbar sind, führen nur selten zum Ziel. Zwar können verschiedene Verstärker (Röhre / Transistor) kombiniert werden, zwar kann auch der Bassbereich getrennt geregelt werden, doch sollte man wissen, dass eine aktive Frequenzweiche elektrisch und mechanisch sehr sauber gearbeitet sein muss und eine Kostensteigerung durch die Verdoppelung von Geräten und Kabeln zur Folge hat. Auch hier gilt: Oft ist weniger „mehr”. Ein gutes Kabel und gute Elektronik erweisen sich oft besser als die Verdoppelung weniger geeigneter Verstärker oder Kabel.

Jede Sicherung in jeder Komponente stellt eine Art Hindernis dar. Sicherungen zu brücken bedeutet im Schadensfall den Verlust der Garantie. Hörbare Verbesserungen erzielt man mit allen Komponenten durch die Verwendung von z.B. Keramik-Gold-Sicherungen und auch der Schutz der Geräte bleibt gewahrt.

Nachtrag im März 2016, siehe unten, Magnepan-Tuning MG 3.7i / MG 20.7

Auch hier gibt es zahlreiche und auch abenteuerliche Offerten. Wer glaubt, messtechnische Präzision und High-Tech-Know-How durch sein Gehör übertreffen zu können, ist sehr mutig und sollte in der Lage sein, die A-Seite einer Violine auf 1/16-Ton genau stimmen zu können. Auch die Wirkungen auf das Gesamtkonzept einer Maggie sollte er dann definieren und als Verbesserung ausweisen können. Es wird nicht bestritten, dass der Austausch gegen noch höher selektierte Bauteile mit gleichen Eigenschaften sinnvoll sein kann. Man sollte außerdem bedenken, dass Eingriffe in den Lautsprecher seinen Wert beim Wiederverkauf mindern können.

Für die aktuellen Modelle MG 12, MG 1.6, MG 3.7i, MG 20.1 gilt als allgemeine Empfehlung, dass die Bändchen außen sein sollten. Normalerweise werden mit dieser Aufstellung die meisten Erfolge und auch beste Ergebnisse erzielt, eine Maggie sollte mit nur einer Ausnahme bei früheren Modellen nicht parallel zur Rückwand stehen. Die Winkelung des Lautsprechers hängt von der Entfernung zum Sitzplatz ab (hier kann der versierte Fachhändler eine sehr präzise Angabe machen), zur Rückwand sollte ein Mindestabstand von ca. 50 cm (MG 12) sein, dieses entspricht auch der Gehäusetiefe und Aufstellung von kleineren und mittleren Holzgehäusen. Da die magnetostatischen Flächenstrahler von MAGNEPAN ca. 40% indirekt und 60% direkt abstrahlen, sind sie sehr leicht aufstellbar. Im Einzelfall und in Abhängigkeit vom persönlichen Geschmack können die Bändchen auch innen positioniert werden, bei geringerem Abstand zwischen den Lautsprechern wird dann jedoch die Bühne kleiner und eine differenzierte Entschlüsselung des Klanggeschehens erschwert. Das Klanggeschehen spielt sich dann eher zwischen den Lautsprechern ab. Werden die Bändchen außen angeordnet, sind die Lautsprecher auf einer größeren Bühne nicht mehr ortbar und Teil des Klanggeschehens.

Für alle Maggies ist die Güte der Verbindungskabel von wesentlicher Bedeutung. Silberkabel z.B. suggerieren einen schnellen musikalischen Fluss, betonen im Allgemeinen den Mittelhochtonbereich, produzieren einen schlanken Bass, verkleinern die Bühne bzw. die Instrumente und nehmen Naturinstrumenten ihre tonale Ausgewogenheit. Diese Kabel empfehlen sich für bassbetonte und dunkel abgestimmte Komponenten als kompensatorischer Faktor. Im Vergleich zu konventionellen Direktstrahlern mit minimierten Membranflächen ist das oben beschriebene Phänomen auf Flächenstrahlern sehr schnell und deutlich zu hören. Aber auch hier gilt: Wem Silberkabel gefallen … Es gibt aber Kabel in verschiedenen Preisklassen, welche die hohen Qualitäten der Maggies aufnehmen und fortführen. Für die Modelle mit ausgelagerter passiver Frequenzweiche gibt es spezielle Verbindungskabel mit Maggie-Pins vom renomierten Hersteller Cardas.

Abenteuerliche und oft von Unkenntnis geprägte Diskussionen über das Thema sind nicht neu.

Wer in der ‚Community‘ hat sich nicht auch schon einmal geärgert über oberflächliche, veraltete oder wenig sachgerechte Beiträge und Kommentare unter Pseudonym in den neuen Medien oder in den Hifi-Magazinen?

Im Folgenden geht es deshalb um eine rationale und realistische Annäherung an ein von verschiedenen Parametern bestimmtes kompliziertes und sensibles Thema, in dem die Legendenbildung auf dem Prüfstand steht.

Wieviel Verstärkerleistung empfiehlt sich für Magnepan-Lautsprecher?

  1. Alle Magnepans sind unkritisch, denn sie haben einen nahezu linealglatten Impedanzverlauf von 4 Ohm.
  2. Alle Magnepans sind Dipole, welche die Klangeigenschaften aller Komponenten einer Hifi-Anlage deutlich herausstellen bzw. vergrößern (auch in Lebensgröße).
  3. Alle Standlautsprecher von Magnepan können in normalen Wohnräumen sehr hohe Schallpegel erzeugen, je nach Verstärkergattung und -leistung.
  4. Alle Magnepans produzieren einen kräftigen, präzisen und schnellen Bass und Tiefbass.
  5. Der scheinbar niedrige Wirkungsgrad resultiert aus dem messtechnischen Problem, dass der von Dipolen erzeugte indirekte Schall (Raumklang) nur sehr schwer präzise bestimmt werden kann.

Die folgenden Angaben zu Verstärkerleistungen sind raumakustische Erfahrungswerte. Sie implizieren den indirekten Schall dieser Flächenstrahler und ignorieren den üblichen Abstand von 1 m zwischen Messmikrofon und Lautsprecher.

Die Erfahrungswerte beziehen sich auf 2 Standard-Raumgrößen und 2 unterschiedliche Verstärkertechnologien, deren Leistung für mittlere und hohe Pegel geeignet sind. Persönliche Vorlieben oder Qualitätsansprüche werden nicht berücksichtigt.

Nur als Orientierungshilfe sind deshalb die folgenden Angaben zu betrachten.

Röhren-/Rein Class-A-Verstärker: Leistung pro Kanal / 8 Ohm

MG-Modell16 – 24 m²40 m²
.7**
1.7i**
3.7i25 W40 W
20.740 W55 W
*konkrete Angaben zu jeweiligen Verstärken erteilen wir gerne telefonisch

Class A/B-Transistorverstärker / Schaltverstärkerleistung pro Kanal / 8 Ohm

Magnepan18 – 24 m²40 m²
.7**
1.7i**
3.7i50 W75 W
20.765 W85 W
*konkrete Angaben zu jeweiligen Verstärken erteilen wir gerne telefonisch

Die Entscheidung zugunsten eines bestimmten Verstärkertyps hängt vom Hörgeschmack und Geldbeutel des Musikliebhabers ab.
Astronomisch hohe Verstärkerleistungen sind absolut kein „Muss“ für Magnepans, auch wenn moderne Verstärkertechnik selbst derartige Wünsche mühelos erfüllen kann. Die Auswahl an Herstellern und Verstärkertypen in Röhren-, Hybrid-, Class A-, Class A/B-, Hybridverstärkern usw. ist in der Tat sehr vielfältig und kann von erfahrenen Fachhändlern eingegrenzt werden.

Hier ein konkretes Beispiel:
Wenn man in einem Raum von ca. 40 m² eine Magnepan MG 20.7 mit ca. 120 Watt pro Lautsprecher „befeuert“, dann ist ein solcher Raum quasi gesättigt, es ist wirklich grenzwertig laut. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass Verstärker tatsächlich mit sehr viel geringerer Leistung betrieben werden können, als sie zu leisten imstande sind. Oft bewegt sich die Verstärkerleistung tatsächlich in sehr viel kleineren Dimensionen als angenommen. An den Stromgeneratoren PS Audio P 5, P 10, P 20 können die Verbrauchswerte von Verstärkern, Vorverstärkern, D/A-Wandlern etc. im Multifunktions-Display abgelesen werden.

Vielleicht haben diese knappen Erklärungen zum Thema Magnepan / Verstärkerleistung etwas Licht ins Dunkel gebracht.

  1. Tuning im Allgemeinen ist heutzutage eine beliebte Freizeitbeschäftigung und kaum ein Bereich ist von ihm ausgenommen. Auch der reinrassigste Sportwagen kann getunt werden, aber: ein lauter Auspuff allein macht auch einen Porsche (z.B.) nicht schneller.
  2. Tuning im Audio-Segment wird oft von Scharlatanerie und „akustischen Wunderheilungen” mit fragwürdigen Kosten begleitet. Die Ergebnisse sind selten objektivierbar, weil sie unter subjektiven und spezifischen Bedingungen zustande kommen.
  3. In den pseudonymen Internet-Foren kursieren zu allen möglichen Hifi-Produkten Gerüchte, Halbwahrheiten und blanker Unsinn (z.B. Flächenstrahler machen keinen Bass). Derartige Inkognito-Beiträge werden von Kennern als wertlos eingestuft.
  4. Kein Maggie-Fan und Tuning-Idealist sollte in diesem kritischen Beitrag zum Tuning beleidigt oder provoziert werden. Derjenige aber, der sich mit diesem Thema zu beschäftigen beginnt, oder derjenige, der als Neuling zu bezeichnen ist, kann mit diesem Beitrag vielleicht Fehler und Irrwege vermeiden.

In den meisten Fällen kann eine mögliche Unzufriedenheit von einem sachkundigen Fachhändler lokalisiert und durch spezialisierte Erfahrungen behoben werden.

Wer mehr zum Maggie-Tuning erfahren möchte, sollte dies in einer transparenten und offenen Diskussion darlegen. Nehmen Sie doch einfach mit uns Kontakt auf.

Magnepan-Tuning (MG 3.7i / MG 20.7)

Ein Nachtrag zur Diskussion um den Austausch von Brücken / Jumpern

Auch wenn wir schon früher auf das Thema „Tuning” eingegangen sind, möchten wir uns nun nochmals dieser immer wieder diskutierten und an uns herangetragenen Fragestellung zuwenden. Der Grund hierfür liegt nicht allein in der Aktualität und in der oft bedenklichen Bewertung bzw. Überschätzung hinsichtlich des Austausches der Herstellermaterialien gegen „Eigenentwicklungen”, sondern vor allem auch darin, dass die neue Modellreihe MG 3.7i und MG 20.7 ohne externe Frequenzweiche auskommt, was den in der alten Modellreihe MG 3.6 / MG 20.1 ursprünglich notwendigen und immensen Aufwand bei der Verbindung zwischen externer Frequenzweiche und Lautsprecher deutlich minimiert. Außerdem spendierte Magnepan der großen „Maggie” eine neue und massive Basis mit elliptischer Form, über der der Lautsprecher ohne unmittelbare Verbindung zur Basis schwebt.

Letztlich sind also nur noch die von Magnepan gelieferten beiden Brücken für Mitten und Höhen und deren möglicher Austausch Gegenstand der Diskussion. Damit gestalten sich Preis und Effizienz dieser Maßnahme sehr überschaubar.

An den Modellen MG 3.7i und MG 20.7 haben wir nach notwendigerweise sehr langen Einspielzeiten verschiedene Lautsprecherkabel und auch Jumper-Kabel getestet. Grundsätzlich gilt noch immer, dass unterschiedliche (Jumper-Kabel) logischerweise auch unterschiedliche Wirkungen zur Folge haben, welche an Großlautsprechern (auch der MG 1.7i) sehr deutlich wahrnehmbar sind, aber nicht zwangsläufig eine Optimierung des Klanggeschehens implizieren. Diese ist auch abhängig von den Standards der Kabelhersteller und der Elektronik, vom Raum etc.

Einerseits regen uns also Kundenanfragen und die Neuerungen in der aktuellen Modellreihe von Magnepan an, andererseits provoziert der von zahlreichen amerikanischen Tonstudios mit High-End-Anspruch und auch von hochkarätigen Musikern wertgeschätzte amerikanische Kabelproduzent ANALYSIS PLUS eine erneute Auseinandersetzung mit dem Kabelthema.

ANALYSIS PLUS nennt ein einzigartiges Patent sein Eigen (siehe Homepage) und bietet (z.B.) sein hochreines Kupferkabel „Solo Crystal Copper Oval 8” als Lautsprecherkabel und als Jumper-Kabel an.
Angesichts der konstruktiven Merkmale von MG 3.7i und MG 20.7 haben wir das Solo Crystal Copper Oval 8 in der Konfektionierung Banana/ 90° Winkel-Banana zur Brückung des Mittel- und Hochtonbereichs verwendet.

Ein einziges Kabelset reicht für beide Lautsprecher. Dieses Kabel kann helfen, auch höchste Ansprüche seiner Besitzer zu befriedigen, nämlich den Grundgedanken der High Fidelity in Erinnerung zu rufen: eine unverfälschte Wiedergabe bzw. Weiterleitung eingehender und ausgehender Signalstrukturen (!), ein homogenes Klangbild mit enormer Präzision und Transparenz, keine künstliche Betonung der Höhen mit dem Effekt einer Pseudo-Räumlichkeit, aber auch keine Vernachlässigung der Obertöne des so wichtigen Grundtonbereichs bzw. der Mitten und Höhen. Komplettiert mit einem LS-Kabel dieses Herstellers entfalten Stimmen und Naturinstrumente eine beeindruckende Tonalität und Klangfarben, die einer rein technischen Reproduktion von Musik weit überlegen sind. Ein solches Defizit – eine spröde und rein technische Perfektion der Musik mit eingeschränkten Klangfarben und Emotionen – kann auch bei sehr hochpreisigen D/A-Wandlern angetroffen werden.
Zur Zeit kann die hier beschriebene Verkabelung als echte Empfehlung und qualitative Bereicherung bei überschaubaren Kosten verstanden werden!

Wer sich diesem Niveau mit etwas Zeit und Geduld für die Einspielphase angenähert bzw. anvertraut hat, dem kann jedenfalls keine Fehlentscheidung vorgeworfen werden. Diese Einschätzung betrifft solche Lautsprecher, die die technischen Voraussetzungen für den o.g. Eingriff erfüllen.
Sapere aude!

Thema Sicherungen (Nachtrag März 2016)

Das kalifornische Unternehmen Synergistic Research macht schon lange auf sich aufmerksam mit teil-/ vollaktiven Lautsprecherkabeln und Interconnects jeder Art. Nun präsentierte der Hersteller ein von US-Magazinen sehr beachtetes neues Produkt, nämlich die Sicherungen mit der Bezeichnung „Red Fuse“ und „Black Fuse“. Wer seiner Elektronik und seinen Lautsprechern das letzte Quäntchen ‚gesicherter‘ Qualität entlocken möchte, wird reichlich belohnt: Die von uns getestete „Black Fuse“ garantiert Energie und Vitalität im gesamten Frequenzbereich. So dürften die wenigsten Musikliebhaber ihre Musikanlage kennen gelernt haben. Allerdings hat diese Qualitätsstufe, auf die man nicht mehr verzichten möchte, auch ihren Preis.

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